Och verdammt, jetzt darf ich wieder alles tippen -.- Naja, was solls ...
Dass das Steuersystem nicht optimal ist und Luft nach oben hat, ist auch uns bewusst. Andererseits muss ich mal ein bisschen Kritik bezüglich "im echten Leben läuft das anders ab" aufgreifen.
Soweit mir bekannt ist, werden im echten Leben keine roten Zahlen für die Berechnung der Steuer berücksichtigt. Egal, um welche Art von Steuer es sich handelt, es wird immer die Einnahme berücksichtigt. Die einzige Ausnahme, die mir gerade spontan einfällt, ist der zu versteuernde Gewinn, da in diesem Fall nicht der Umsatz versteuert wird, sondern nur der übrig gebliebene Gewinn. Für den Umsatz gibt es nochmal die Umsatzsteuer, die ist aber kommunengesteuert und sehr gering im Vergleich.
So, hier im Spiel wird zur Ermittlung des zu versteuernde Betrages eine Einnahmenüberschussrechnung gemacht, daher wird nur die Differenz versteuert statt der kompletten Einnahmen. Das ist aus meiner Sicht für die meisten Spieler bereits ein riesen Vorteil, da sie deswegen deutlich weniger Steuern abdrücken müssen, als sie eigentlich "richtig" abdrücken müssten. Diese Art von Steuerermittlung wird nämlich im echten Leben nur für den zu versteuernden Gewinn verwendet. Auf das Spiel bezogen würde das nur einen Bruchteil der Spieler betreffen, nämlich nur die Unternehmer-Berufe. Die meisten Spieler dürften diese Art der Steuerberechnung aber gar nicht bekommen, sondern deutlich mehr Steuern zahlen, da die gesamten Einnahmen berücksichtigt werden müssten und nicht nur der Einnahmenüberschuss.
Die Umstellung auf eine wöchentliche Steuererklärung statt einer täglichen würde auch nichts bringen. Auch hier hoffen vermutlich die meisten, dass die ganzen Verlusttage den Gesamtüberschuss weiter nach unten treiben würden und daher die Steuerlast sinken müsste. Dem ist nicht so. Jeder Tag, an dem Verlust gefahren wurde, hat einen zu versteuernden Betrag von 0 €. Ich kann so viele Nullen addieren, wie ich will, am Ende kommt immer Null heraus.
Beispiel:
Tag 1:
Einnahmen: 2.000.000 €
Ausgaben: 1.000.000 €
Zu versteuernder Betrag: 1.000.000 €
Steuern: 35%
Steuerlast: 350.000 €
Die anderen Tage sind von mir aus alle Verlust. Am Ende der Woche muss ich also 350.000 € Steuern abdrücken. Das würde sich auch nicht ändern, wenn man die Woche zusammenfassen würde. Und wie gesagt, in Bezug auf den Lohn ist die Steuer bereits zum Vorteil der Spieler verrechnet, denn würde man die 2.000.000 € als Lohn betrachten und die dafür vorgesehene Einkommenssteuer (Lohnsteuer) zur Berechnung verwenden, wäre die Steuerlast nicht 350.000 €, sondern 700.000 €.
Dass ein Tag vielleicht rote Zahlen schreibt, weil die Ausgaben höher waren als die Einnahmen, hat mit der Steuer absolut gar nichts zu tun, weder im echten Leben noch im Spiel. Wer mit dem Nettobetrag nicht hin kommt, der hat ein persönliches Problem und muss das angehen. Das Finanzamt juckt das hingegen nicht im Geringsten.
Was hier wohl die meisten noch lernen müssen, was im echten Leben aber nur Unternehmer müssen, ist die Tatsache, dass man, wenn man die Steuern selbst abführen muss, nicht das ganze eingenommene Geld zur Verfügung hat, sondern immer die Steuerlast im Hinterkopf behalten muss. Als Arbeitnehmer hat man es da sehr einfach, denn die Abführung der Steuern übernimmt bereits das Unternehmen und man erhält auf das Konto nur den Nettolohn und kann diesen auch komplett verprassen. Das ist hier anders und daher fühlen sich vielleicht viele auch irgendwo verarscht.
Eine mögliche Lösung des Problems könnte sein, wie ich auch bereits zuvor in einem Beitrag angesprochen hatte, dass jede Einnahme sofort versteuert wird (so wie auch im echten Leben in den meisten Fällen). Dann ist das Geld sofort weg und man hat seine Netteinnahmen, die man komplett ausgeben kann, wenn man will. Bei der Steuererklärung würde man dann Sachen absetzen können und somit vielleicht den einen oder anderen Euro erstattet bekommen. Im echten Leben kann dies durch Werbungskosten, Arbeitsmittel und vielen anderen Dingen ermöglicht werden. Da kann man Dinge absetzen und angeben, die das Unternehmen, in dem man beschäftigt ist, gar nicht weiß und daher die Steuerlast durchaus senken.
Das Thema Steuern ist nicht so simpel, wie sich das manche vielleicht vorstellen. Natürlich wollen wir kein lebensechtes Steuersystem implementieren. Nicht einmal im echten Leben weiß jemand alles über Steuern, da gibt es die verschiedensten Spezialisierungen. Aber selbst ein simples System ist nicht so einfach, denn wie man auch jetzt sieht, führen Steuern immer zu Stress, egal ob echt oder virtuell. Wie gesagt, hier wird nicht die Einnahme versteuert, sondern nur der Einnahmenüberschuss und das ist bereits ein riesen Vorteil für die meisten Spieler. Ihr müsste das auch mal so sehen: Hier wird auch ein Finanzkreislauf simuliert. Die ganzen Gehälter und keine Ahnung was noch alles werden von der Stadt bezahlt. Ich habe bislang aber noch nichts gesehen, das das Geld signifikant zurück in die Stadtkasse fließen lässt. Um es anders zu sagen: Es wird jede Menge Geld gedruckt und in dem Umlauf gebracht, gleichzeitig aber keines vernichtet, da das gedruckte Geld dann in den Händen der Spieler bleibt. Man könnte natürlich diverse Dinge verstaatlichen lassen - Pardon, verstadtlichen -, wie den Supermarkt. Dann gäbe es nur einen Supermarkt und jeder umgesetzte Euro würde die Stadtkasse füllen. Bislang gibt es meines Wissens nach nur die Steuern als mögliches Rückflusssystem und trotzdem macht die Stadt jeden Tag Verlust.
Dass man höhere Ausgaben hat, als man sich leisten kann, also über seinen Verhältnissen lebt, ist kein Problem des Finanzamtes, sondern ein persönliches.
Ergänzend muss ich noch sagen, dass mein Wissen in der Hinsicht recht mager ist. Mein Wissen umfasst lediglich das Wissen aus dem Wirtschaftsunterricht während der Ausbildung und dem, was man halt so nebenbei aufschnappt. Ich habe keine Ausbildung in der Richtung. Wenn ich also was falsches gesagt habe, dann bitte korrigieren. Das gilt auch für alle anderen Beiträge und auch für die Zukunft. Ich lasse mich gerne auf Fehler hinweisen und nehme jede neue Erkenntnis mit viel Freude auf, denn ich lerne gerne dazu und bin da auch bereit dazu und offen in der Hinsicht. Ich denke, da spreche ich sogar für das gesamte Team. Wenn also jemand beruflich in der Ecke zu tun hat und sich gut auskennt und bereit wäre da vielleicht mitzuhelfen, sodass eine möglichst gute Lösung für alle dabei rumkommt, dann wäre das toll.
Natürlich ist das hier nur ein Spiel und es muss trotz Lebenssimulation nicht alles lebensecht umgesetzt sein. Aber ich denke grundlegend sollte das schon der Ansporn sein. Dinge, die im echten Leben mies laufen, kann man hier natürlich optimieren. Und wer weiß, vielleicht schaut sich ja die Regierung dabei auch was ab